Psychotherapie

Was ist Psychotherapie?

Psychische Erkrankungen können sich beim Menschen durch psychische und körperliche Symptome ausdrücken und gehen einher mit einem meist hohen Leidensdruck der Betroffenen. Eine Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen Erkrankungen durch verschiedene Methoden. Die psychotherapeutische Behandlung ist als Prozess zu verstehen, dessen Dauer je nach Schweregrad der Erkrankung und den jeweils vereinbarten Zielen unterschiedlich sein kann.

Wie lange dauert eine Psychotherapie?

Eine Sitzung, mit einer Dauer von 50 Minuten, findet in der Regel einmal wöchentlich mit dem Psychotherapeuten oder der Psychotherapeutin statt. Zentral in der Psychotherapie ist die therapeutische Beziehung zwischen Psychotherapeut/in und Klient/in. Es ist daher wichtig sich eine/n Psychotherapeutin/en auszusuchen, der zu Ihnen „passt“, der bzw. dem Sie sich vollends anvertrauen können um mit ihr/ihm über persönliche Themen sprechen zu können. In einem Erstgespräch haben Sie die Möglichkeit die PsychotherapeutInnen kennenzulernen und Informationen zur jeweiligen Behandlungsmethode zu erhalten.

 

Wobei kann Psychotherapie helfen?

  • Probleme schränken im alltäglichen Leben ein: Beispielsweise Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, anhaltende Stimmungstiefs, Motivationsverlust oder Übellaunigkeit…
  • Beziehungen leiden: Ihre Sorgen und Probleme belasten die Beziehung zur*m Partner*in, zu Freund*innen oder Familie
  • Sie haben keinen Spaß mehr an Ihren Aktivitäten: Hobbys bereiten Ihnen keine Freude mehr oder Sie haben vermehrt Schwierigkeiten mit der Motivation
  • Sie wurden von Ihrem Umfeld auf Ihre Wesensveränderung angesprochen oder es äußert Sorgen
  • Sie haben ein traumatisierendes Ereignis erlebt: Vielleicht kreisen Ihre Gedanken um ein bestimmtes Ereignis, wie zum Beispiel die Krankheit eines nahestehenden Menschen, eine schwer zu ertragende Situation oder ein Unfall.
  • Die Ärzte finden keine Ursachen für Ihre körperlichen Beschwerden: Psychosomatischer Beschwerden wie beispielsweise Schmerzen oder Magen- und Darmprobleme.
  • Ihr Versuch, das Problem allein in den Griff zu kriegen, ist gescheitert: Es gibt Themen im Leben, bei denen ein Mensch Hilfe braucht. Deswegen sollten Sie sich aber nicht schämen oder Angst davor haben, professionelle Hilfe anzunehmen. Auch der Gedanke, man sei nicht “krank” genug, um eine*n Psychotherapeut*in aufzusuchen, ist fehl am Platz. Wir überlegen schließlich auch bei körperlichen Beschwerden nicht, ob diese ausreichend für einen Arztbesuch sind. Sobald Ihr Wohlbefinden leidet, sollte eine Psychotherapie in Anspruch genommen werden.
  • Sie greifen vermehrt zu Alkohol oder anderen Substanzen, um Probleme zu bewältigen: Sie haben das Gefühl, sich mit Konsum “betäuben” zu wollen? Ebenso können Überessen oder Hungern Anzeichen für seelisches Leid sein. Dann sollte die Aufarbeitung Ihrer Sorgen unbedingt professionell begleitet werden.
  • Sie sind emotionaler als sonst: Beispielsweise häufige oder anhaltende Aggressionen, Traurigkeit, Ängstlichkeit oder Leere. Natürlich haben Menschen regelmäßig diese Emotionen, doch sollten Sie das Gefühl haben, von diesen Emotionen überwältigt zu werden, kann dies ein Anzeichen für ein grundlegendes Problem sein.

 

§ – Verschwiegenheitspflicht

Die Verschwiegenheitspflicht ist ein zentrales Element der Psychotherapie. Laut Psychotherapiegesetz §15 unterliegen PsychotherapeutInnen einer absoluten Verschwiegenheit, sowohl auf Bezug aller gesprochenen Inhalte, als auch auf die Tatsache, dass Sie in der Praxis Stunden in Anspruch nehmen.

 

Behandlungsmethoden

 

Unsere Psychotherapiemethoden:

  • systemische Familientherapie
  • Existenzanalyse
  • Psychoanalyse
  • Integrative Therapie

 

Die Systemische Psychotherapie 

… sieht den Menschen eingebettet in seinem sozialen Gefüge. Interessant dabei sind hauptsächlich die Beziehungsprozesse, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung eines Problems beteiligt sind. Das System indem wir leben hat Einfluss auf mich und mein Verhalten, aber auch umgekehrt haben wir Einfluss auf das System. (Seelische) Krankheit wird hier als Lösungsversuch verstanden, um bestehende und erlernte Prozesse oder Überzeugungen mit hoher Energie aufrecht zu halten. Der Klient hat die wichtigsten Werkzeuge selbst dabei und der Therapeut hilft dabei neue, hilfreichere Verwendungen zu finden.

 

Die Existenzanalyse

… bedeutet im heutigen umfassenden Sinne Analyse der Bedingungen für ein wertfühlendes, selbst gestaltetes und eigenverantwortliches Leben. Sie arbeitet an den personalen Voraussetzungen für eine sinnvolle Existenz, wo diese durch seelische Krankheiten und Störungen verschüttet sind. Es ist eine phänomenologisch-personale Psychotherapie mit dem Ziel, der Person

  • zu einem (geistig-emotional) freien Erleben,
  • zu authentischen Stellungnahmen und
  • zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit sich selbst und mit ihrer Welt zu verhelfen (Längle 1982).

Die angewandte Existenzanalyse soll Menschen dazu helfen ein Leben mit innerer Zustimmung zu führen.
Der Sinnerfüllung geht die „Besorgung“ von Sein-Können, Leben-Mögen und der Vollzug des Selbst-Seins voran. Dies wurde im Konzept der 4 Grundmotivationen, die als „Bausteine der Existenz“ systematisch im Therapiegespräch eingesetzt werden, entwickelt.

 

 

Die Integrative Therapie

Das Menschenbild und Weltbild der Integrativen Psychotherapierichtung ist eines der Bezogenheit und der Beziehung. Die Wirkung von Konkret-Körperlichem und Abstrakt-Imaginativem wechselt sich ab.
Körper und Leibarbeit: Das ganze Leben ist im Leib gespeichert. Therapie hat die Aufgabe, funktionale und dysfunktionale Lernerfahrungen des informierten Leibes sichtbar zu machen und wenn nötig neu zu gestalten.